2 Die neue Mitbewohnerin
Hast du dich mal in einer WG oder auf eine Wohnung beworben? Was passiert bei einer Wohnungsbesichtigung? Und wie reden Menschen, die aus Berlin kommen?
JOJO:
Hallo, ich bin Jojo. Und Sie sind Lotta?
NORA:
Charlotte, dit dit (Berlinerisch) das is meine Tochter. Sie hat sich verspätet, wie immer. Ick ick (Berlinerisch) ich kiek an|kieken (Berlinerisch) angucken; anschauen mir die Wohnung schon mal an an|kieken (Berlinerisch) angucken; anschauen . Ja und? Wo is is (Berlinerisch) ist dit Zimmer?
JOJO:
Es ist das Eckzimmer da vorne, mit schönen großen Fenstern.
PHILIPP:
Zum Glück zieht die nicht hier ein.
REZA:
Wenn die Tochter nach der Mutter kommt nach der Mutter kommen wie die Mutter sein ...
JOJO:
Die Möbel hat der Vormieter Vormieter, -/Vormieterin, -nen die Person, die vorher in einer Wohnung gelebt hat dringelassen etwas drin|lassen umgangssprachlich: etwas zurücklassen; etwas nicht mitnehmen . Die können übernommen werden, falls Sie oder Ihre Tochter das wünschen.
NORA:
Auf keinen Fall! Das Zimmer kommt in Frage kommen geeignet sein ohnehin nicht in Frage in Frage kommen geeignet sein . Vielen Dank!
LOTTA:
Also, ich nehm das Zimmer. Falls ihr mich überhaupt als Mitbewohnerin wollt.
NORA:
Kind, das geht doch nicht. Also schau dich doch mal um hier! Die Straße, die ist viel zu laut, dit Zimmer ist doch viel zu kleen kleen (Berlinerisch) klein . Man kann sich ja jarnich jarnich (Berlinerisch) gar nicht richtig bewegen. Und dann überall dieser Staub! Du weißt, dass ich allergisch bin (gegen etwas) allergisch sein (gegen etwas) eine Allergie haben; etwas nicht vertragen .
LOTTA:
Mama, du musst ja hier auch nicht einziehen. Und überhaupt wäre es nett gewesen, hättest du auf mich gewartet.
NORA:
Es zieht es zieht es kommt kalte Luft herein, z. B. durch eine geöffnete Tür oder ein Fenster hier. Ich spüre dit janz jenau janz jenau (Berlinerisch) ganz genau . Und die Miete, wie hoch ist eigentlich die Miete?
JOJO:
Wow, du studierst Modedesign Modedesign (n., nur Singular) hier: ein Fach an der Uni, das sich mit Entwerfen von Mode beschäftigt ?
LOTTA:
Das ist vor allem stressig stressig umgangssprachlich für: sehr anstrengend . Ich muss in vier Wochen meine Semesterarbeit abgeben und ich bin nicht weit gekommen sein hier: noch viel machen müssen; noch nicht viel geschafft haben noch nicht nicht weit gekommen sein hier: noch viel machen müssen; noch nicht viel geschafft haben sehr weit gekommen nicht weit gekommen sein hier: noch viel machen müssen; noch nicht viel geschafft haben . So 'ne Wohnungssuche nimmt viel Zeit in Anspruch nehmen etwas dauert lange; etwas braucht viel Zeit ziemlich viel Zeit in Anspruch viel Zeit in Anspruch nehmen etwas dauert lange; etwas braucht viel Zeit .
JOJO:
Ja, das kenne ich. Und ich suche dringend einen Nebenjob Nebenjob, -s (m.) die Arbeit, die man neben seinem Hauptberuf oder seinem Studium macht . Die Miete hier ist viel höher als die in der alten Wohnung. Aber es ist so schwer, etwas zu finden.
PHILIPP:
Vielleicht kann ich dir da helfen? Mein Kumpel Kumpel, - (m.) umgangssprachlich für: der Freund sucht gerade jemanden für seinen Laden. Und er schuldet mir noch 'nen Gefallen jemandem einen Gefallen schulden jemand müsste etwas für einen tun, weil man ihm bei einer anderen Sache geholfen hat .
REZA:
Siehst du? Das ist typisch Kölscher Klüngel Kölsche Klüngel (m., nur Singular) besonders in Köln genutzt: Bezeichnung dafür, dass Kölner Freunde sich gegenseitig unterstützen (Kölsch = Kölner Dialekt für „aus Köln stammend“) ! So schnell lösen sich sich in Luft auf|lösen verschwinden; plötzlich nicht mehr da sein Probleme in Luft auf sich in Luft auf|lösen verschwinden; plötzlich nicht mehr da sein . Die Wohnungssuche kannst du jedenfalls abhaken etwas ab|haken umgangssprachlich für: etwas als erledigt betrachten; etwas beenden . Lotta, herzlich willkommen in der WG!
NORA:
Wir müssen den Vertrag noch prüfen. Charlotte Kind, wir jehn jehn (Berlinerisch) gehen . Ick habe noch 'nen Termin bei Doktor Yilmaz.
JOJO:
Oh, dank Philipp habe ich ein Vorstellungsgespräch Vorstellungsgespräch, -e (n.) das Treffen, bei dem sich ein Bewerber einem Arbeitgeber vorstellt, um einen Job zu bekommen im Weißen Holunder. Eine typische Kölsch-Kneipe Kölsch-Kneipe, -n (f.) eine Gaststätte, in der man das Kölner Bier "Kölsch" trinken kann soll das sein. Ich und kellnern kellnern in einem Restaurant/Café Getränke und Speisen servieren; als Kellner oder Kellnerin arbeiten ! Nein, ich glaub auch nicht, dass ich das gut kann. Ah Moment, eine Mail vom Dekanat Dekanat, -e (n.) die Leitung einer Fakultät einer Universität .
„Wie wie angekündigt es wurde bereits darüber informiert, dass … bereits bereits schon angekündigt wie angekündigt es wurde bereits darüber informiert, dass … müssen alle Studierenden des dritten Semesters ein Pflichtpraktikum Pflichtpraktikum, -a (n.) das Sammeln von Berufserfahrung in einem Unternehmen als obligatorischer Teil eines Studiums im Bereich Grafikdesign absolvieren absolvieren durchführen; machen (z. B. ein Praktikum oder ein Studium) . Für (für etwas) zuständig sein (für etwas) verantwortlich sein die Auswahl eines geeigneten Praktikumsplatzes sind die Studierenden selbst zuständig (für etwas) zuständig sein (für etwas) verantwortlich sein . Das zweimonatige Praktikum ist zum Ende der Semesterferien abzuschließen.
REZA:
Und?
MARK:
Also hier ist alles ist richtig eingesteckt gemeint ist: alle Kabel stecken richtig alles richtig eingesteckt alles ist richtig eingesteckt gemeint ist: alle Kabel stecken richtig .
REZA:
Gibt's doch nicht!
JOJO:
Scheiße! Ich brauch bis nächste Woche einen Praktikumsplatz!
MARK:
Jaja … Hier guck mal …
2 Die neue Mitbewohnerin
dit (Berlinerisch) — das
ick (Berlinerisch) — ich
an|kieken (Berlinerisch) — angucken; anschauen
is (Berlinerisch) — ist
nach der Mutter kommen — wie die Mutter sein
Vormieter, -/Vormieterin, -nen — die Person, die vorher in einer Wohnung gelebt hat
etwas drin|lassen — umgangssprachlich: etwas zurücklassen; etwas nicht mitnehmen
in Frage kommen — geeignet sein
kleen (Berlinerisch) — klein
jarnich (Berlinerisch) — gar nicht
(gegen etwas) allergisch sein — (gegen etwas) eine Allergie haben; etwas nicht vertragen
es zieht — es kommt kalte Luft herein, z. B. durch eine geöffnete Tür oder ein Fenster
janz jenau (Berlinerisch) — ganz genau
Modedesign (n., nur Singular) — hier: ein Fach an der Uni, das sich mit Entwerfen von Mode beschäftigt
stressig — umgangssprachlich für: sehr anstrengend
nicht weit gekommen sein — hier: noch viel machen müssen; noch nicht viel geschafft haben
viel Zeit in Anspruch nehmen — etwas dauert lange; etwas braucht viel Zeit
Nebenjob, -s (m.) — die Arbeit, die man neben seinem Hauptberuf oder seinem Studium macht
Kumpel, - (m.) — umgangssprachlich für: der Freund
jemandem einen Gefallen schulden — jemand müsste etwas für einen tun, weil man ihm bei einer anderen Sache geholfen hat
Kölsche Klüngel (m., nur Singular) — besonders in Köln genutzt: Bezeichnung dafür, dass Kölner Freunde sich gegenseitig unterstützen (Kölsch = Kölner Dialekt für „aus Köln stammend“)
sich in Luft auf|lösen — verschwinden; plötzlich nicht mehr da sein
etwas ab|haken — umgangssprachlich für: etwas als erledigt betrachten; etwas beenden
jehn (Berlinerisch) — gehen
Vorstellungsgespräch, -e (n.) — das Treffen, bei dem sich ein Bewerber einem Arbeitgeber vorstellt, um einen Job zu bekommen
Kölsch-Kneipe, -n (f.) — eine Gaststätte, in der man das Kölner Bier "Kölsch" trinken kann
kellnern — in einem Restaurant/Café Getränke und Speisen servieren; als Kellner oder Kellnerin arbeiten
Dekanat, -e (n.) — die Leitung einer Fakultät einer Universität
wie angekündigt — es wurde bereits darüber informiert, dass …
bereits — schon
Pflichtpraktikum, -a (n.) — das Sammeln von Berufserfahrung in einem Unternehmen als obligatorischer Teil eines Studiums
absolvieren — durchführen; machen (z. B. ein Praktikum oder ein Studium)
(für etwas) zuständig sein — (für etwas) verantwortlich sein
alles ist richtig eingesteckt — gemeint ist: alle Kabel stecken richtig